erstellt : 04-Mai-2oo1 Lijak 2oo1 - Seite 3 parastep - slowenien - Lijak 2001
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Klappt auch wieder prima. Ich schraube mich also über den Kamm und fliege dann zurück zum Startplatz, mal schauen, wann die anderen rauskommen. Als ich dann wieder Richtung Kamin fliege, sehe ich Horst seinen Schirm recht lange an einer Stelle stehen. Erst kommts mir etwas komisch vor, dann schwant mir schlimmes. Da höre ich ihn auch schon im Funk: Marcus für Horst, bitte kommen. Ich fliege weiter in die Richtung und sehe dann das Maleur: Horst hat sich in den Bäumen an der Kamm Kante versenkt. Der Startlatz liegt aber für seinen Funk aber schlecht, darum hört Marcus nichts. Ich funke ihn an und frage, was los ist. Nichts passiert, meint Horst, aber er hängt in den Bäumen. Ich sage ihm, er solle erstmal abwarten, ich funke Marcus an.

Marcus macht sich auf den Weg. Durch den Wald, immer am Grat entlang dürfte es so ca. 1-1,5km gewesen sein. Zum Glück gab es einen Wanderweg dorthin. Horst hat sich schliesslich befreit und steht auf dem Boden. Nach mehrmaligem befragen von uns und immer wieder anderer Story können wir nur ahnen, was sich da abgespielt hat. Entweder war Horst zu weit ins Plateau geflogen und dabei abgesoffen. In der Hoffnung, noch über die Kante zu kommen, ist er gradewegs aufs Tal zugeflogen, kam aber so tief, das er sich schliesslich von oben in die Bäume gesetzt hat. Aber eigentlich hätte er kurz vor Ende der Kante in den Aufwind kommen müssen, denke ich mal ???

Vermutung zwei: Horst hat gegen den Berg gedreht.Als er merkte, das es zu eng wird, hat er sich nicht getraut, die Kurve enger zu drehen und ist so frontal in die Bäume geflogen. So wie der Schirm hing, wäre das auch die plausibelste Möglichkeit. Er hat sich evt. nicht mehr getraut, die Kurve mit vollem Bremsenzug enger zu machen, aus Angst, er reisst den Schirm runter ????? Genaueres liess sich leider nicht in Erfahrung bringen, da Hörst die Geschichte immer wieder leicht veränderte. Angst, einen Fehler zuzugeben ? Wer weiss ? Vieleich erzählt er es uns ja mal bei einem Bier.

Die Hamburger sind dann mit ihrem Wohnmobil in den Ort gefahren und haben eine größere Säge gekauft, da die kleine Handsäge, mit der Marcus es zuerst probierte, keinen Erfolg brachte. Wir sind dann mit 6 Leuten durch den Wald gestapft und haben in mühevoller Kleinarbeit ein paar Äste abgesägt, um den Schirm wieder rauszubekommen. Nach 2 Std. war das ganze dann auch vorbei. Fotos kommen demnächst hoffe ich :) Auf alle Fälle ist nicht passiert und der Schirm hat ausser ein paar Harzflecken und einem kleinen Loch im Stabilo keine grösseren Schäden davongetragen. Horst war ziemlich fertig von der Schlepperei und der ganzen Aufregung. Er hat uns dann abends auf ein paar Pivo eingeladen :)

Am Mi. abend dann regnete es. Laut Wetterbericht sollte ein kleines Tief unseren Bereich kreuzen. Hatte ich schon erwähnt, das es abends ein vier Gänge Menue gab ? :) Am Do. morgen dann alles grau in grau und leichter Nieselregen. Die Hamburger wollten mal nach Nova Gorica fahren zum einkaufen, Horst brauchte nach dem Stress gestern erstmal eine Auszeit und wir anderen vier Männers sind nach Medana gefahren zur Weinprobe. Auf dem Weg dorthin, die Gegend nennt sich Brda, denkt man, man fährt durch die Toscana oder ein Weinbaugebiet in Frankreich. Lauter kleine Weinberge, soweit das Auge reicht. Die Frau des Hauses, zum Glück sprach sie recht gut englisch, so das sogar ich was verstanden habe .) brachte uns dann drei verschiedene Weinsorten, einen roten Merlot, der aber recht selten angebaut wird, einen weissen Tokai und einen weissen Namens Rebula. Der Merlot entfaltete sein Aroma erst nachdem wir ihn einen weile stehen liessen. Die beiden weissen waren halbtrocken und recht süffig.

Sorry, liebe Weinfreunde, aber ich habe leider nicht den Gaumen und die Kenntnisse, um das ganze hier richtig zu beschreiben. Fahrt mal hin und testet selbst. Ihr werdet sicherlich nicht enttäuscht sein. Dazu gabs noch feinen Käse und hausgemachte Wurst. Wir kosteten also eine ganze Weile und unterhielten uns mit der Weinbauerin. Sie erzählte uns, das die meisten Slowenen eher italienisch als englisch oder deutsch sprechen. Grade die jungen Leute sprechen eher ital., da das ital. Fernsehprogramm oder die Zeitungen z.B. wesentlich attraktiver sind, als die slowenischen. Als Ossi konnte ich das gut verstehen :)

Zum späten Nachmittag hin schliesslich verabschiedeten wir uns, nicht ohne ein, zwei Flaschen des guten Weines zu kaufen :) und fuhren zum Hotel zurück. Zwischendurch schaute die Sonne immer mal wieder durch, aber es war zu windig, um jetzt nochmal fliegen zu gehen. Am Stadrand von Nova Gorica trafen wir die Hamburger, die noch einen Kaffee trinken wollten. Abends dann wieder 4 Gänge Menue, wieder super lecker und viel zu viel. Obwohl der Magen jetzt schon einiges mehr als am Sonntag fassen konnte. Dann habe wir erst noch ein bischen Video geschaut. Marcus hatte eine Kamera mit und hat die letzten Tage ein bsichen gefilmt. Ich habe dann noch ein bischen Harald Schmidt geschaut, bin dabei vor der Glotze eingeschlafen und habe mich schliesslich doch noch ins Bett gequält.

Am Freitag dann wieder Sonnenschein, blauer Himmel und keine Wolken. Marcus ist morgens früher aufgestanden, da er den Schirm von Horst begutachten wollte. Als ich aufwache, da die Sonne bei uns direkt ins Bett schien, schaue ich aus dem Fenster und sehe Marcus, den Schirm auslegen. Ich mache mal eben ein Foto. Als ich dann wenig später nochmal schaue, hat er den Schirm kurz über sich, aber dann kommt eine Böe und reisst ihn samt Schirm in Richtung Schuppen. Bremsen nützt nix, die Böe ist zu stark und so landet der Schirm auf dem Schuppendach. Konnte es mir nicht verkneifen, davon ein Foto zu schiessen.

Jörg, Josch und ich halfen Marcus dann den Schirm vom Dach zu holen. Bis auf ein kleines Loch im Stabilo war der Schirm nochmal davon gekommen. Nach dem Frühstück dann hiess es auf zu neuen Taten. Übrigens habe ich noch immer keinen richtigen Kaffee bekommen, sondern nur so ne Art Malzkaffee oder Caro Kaffee oder sowas, mit aufgeschäumter Milch. Das richtige Wort für Kaffee auf Slowenisch fehlte mir noch, den die Frau, die uns das Frühstück machte, sprach nur slowenisch. Horst wollte erstmal in die Stadt fahren, bischen einkaufen. Wir stürzten uns gleich ins Abenteuer. Der Wind war recht kräftig, aber nicht zu stark. Eigentlich ideal zum rückwärts aufziehen. Ich gehe als erster raus, J+J warten noch, bis Sybille raus ist und kommen dann eingie Zeit später nach. Inzwischen tummeln sich auch wieder ein paar Slowenen und Italiener in der Luft.

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